Reise ins Tessin

Als Rollstuhlfahrende müssen wir unsere Ferienreisen sorgfältig planen. Das Planen war im vergangenen Jahr wegen der Pandemie aber doppelt schwierig. Wir liessen uns davon nicht abhalten, unsere Ferien im Tessin zu verbringen.

Letzten Sommer waren wir für einige Tage im Tessin in den Ferien. Zuvor mussten wir einiges an Vorbereitungen treffen. Die Ferien konnten wir erst vier Wochen im Voraus planen, da wir wegen Corona nicht wussten ob, die Reise überhaupt stattfinden kann. Glücklicherweise gab es keine grösseren Probleme wegen der ganzen Coronasituation. Wir hatten das Glück, dass uns Leda, Sozialpädagogin auf der Wohngruppe 2, bei der Planung half, denn sie ist Tessinerin.

Auf der Suche nach einer Unterkunft mussten wir auf die Rollstuhlgängigkeit achten. Dafür recherchierten wir im Internet bis wir eine geeignete Ferienwohnung fanden. Bei den Aktivitäten, wie etwa dem Baden im Lido, haben wir jedoch darauf geachtet, dass wir an Werktagen hingingen, wenn es nicht allzu viele Leute hatte.

Spenden ermöglichten die Reise

Zwei Betreuende der WG 3 assistierten uns auf der Reise. Natürlich beteiligten wir uns nach unseren Möglichkeiten an den Kosten der Ferien. Den Rest hat glücklicherweise die Mathilde Escher Stiftung aus dem Spendenfonds beigesteuert. Ohne diesen Beitrag wäre die Reise nicht möglich gewesen, denn wir tragen auch die Kosten für unsere Assistenzpersonen.

  • Jonathan und Ben vor dem Lago Maggiore
  • Bild vom  Dorf Brissago
  • Jonathan und Ben am Ferien genissen
  • Ben am Baden im Lago Maggiore

Ben und Jonathan am Lago Maggiore: Reisen im Rollstuhl braucht Offenheit und Neugier, Hindernissen lustvoll zu begegnen.

Erfrischung

Besonders gefallen hat uns das Baden im Lido in Locarno. Dieser war gut für Rollstuhlfahrende eingerichtet, und es gab sogar einen Patientenlift, der den Transfer vom Rollstuhl ins Bad erleichterte. Ausserdem wurde für uns eine Schwimmbahn abgesperrt, sodass wir genug Platz hatten. Wir hätten auch gerne mal im See gebadet. Leider fanden wir keine gute Stelle, um mit dem Patientenlift, den wir dabeihatten, ins Wasser zu kommen. Ben kam an einem anderen Ort doch noch zu seinem Bad. Er wurde von den Assistenzpersonen in den See getragen.

Überfüllte Shopping Mall, feine Restaurants

Kein Glück hatten wir bei einem Ausflug in eine Shopping Mall in Lugano. Für unseren Geschmack hatte es zu viele Leute dort. Wir haben es nicht lange darin ausgehalten und fühlten uns nicht besonders wohl. Daher sind wir nachher an den See gefahren. Dort gönnten wir uns ein feines Glace.

Um Geld zu sparen, haben wir oft auch selber gekocht. Ab und zu gestatteten wir uns aber auch was Feines auswärts. Das Essen in den Restaurants war sehr lecker, vor allem das Abendessen im «Grotto Valmaggese» in der Nähe des Valle Maggia.

Schöne Ferien in einem aussergewöhnlichen Jahr

Mit dem Wetter hatten wir Glück. Es war die ganze Woche schönes Wetter und sehr heiss. Die Ferien waren interessant und der Tapetenwechsel eine willkommene Abwechslung zum Alltag in diesem speziellen Jahr.

Text: Ben Wadley und Jonathan Frei